DER TÄTER ALS ÜBERLEBENDER: DER KZ-ARZT IM KINO

Autors/ores

  • OLIVER LUBRICH Universität Bern
  • NINA PETER Universität Bern

DOI:

https://doi.org/10.1344/AFLC2018.8.11

Resum

Der Aufsatz gibt einen ersten Überblick über rund 30 Spielfilme, in denen die Figur des KZ-Arztes (häufig gestaltet nach dem Vorbild Josef Mengeles) auftritt. Er untersucht deren populärkulturelle Faszination und erinnerungspolitische Bedeutungen. Die Filme werden thematisch und generisch in vier Gruppen analysiert: (1.) Der Täter am Tatort: Die Filme zeigen den Arzt im Konzentrationslager und sind so dem Genre des Holocaust-Films zuzuordnen. (2.) Der Täter als Überlebender: Die Filme spielen nach 1945 und thematisieren einerseits Flucht und Überleben des KZ-Arztes im Exil, andererseits seine Verfolgung und juristische Bewertung. (3.) Nachfahren: Die Filme rücken Figuren der Söhne- und Töchter-Generation und deren Verhältnis zum nationalsozialistischen Arzt in den Mittelpunkt. (4.) Action, Horror, Trash: KZ-Arzt-Darstellungen in populären Genres lösen die Figur aus ihrem historischen Kontext heraus, sie verselbständigt sich zu einer beliebig einsetzbaren Verkörperung des Bösen.

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Publicades

2018-12-31

Com citar

LUBRICH, O., & PETER, N. (2018). DER TÄTER ALS ÜBERLEBENDER: DER KZ-ARZT IM KINO. Anuari De Filologia. Literatures Contemporànies, (8), 181–215. https://doi.org/10.1344/AFLC2018.8.11

Número

Secció

MONOGRAFIE: ERINNERUNG AN EXIL, NATIONALSOZIALISMUS UND ZWEITEN WELTKRIEG (Elcio Cornelsen, Volker Jaeckel ed.)