DER ERSTE WELTKRIEG IN DER EXPRESSIONISTISCHEN LYRIK
DOI:
https://doi.org/10.1344/AFLC2016.6.4Resum
Unser Beitrag widmet sich der Analyse von expressionistischen Gedichten, deren Autoren ihre Kriegserlebnisse als Frontsoldaten lyrisch zu gestalten versuchten. Was man sich schon vor dem Kriegsausbruch als soziale Katastrophe vorstellte und in unzählige Verse übertrug, wie etwa in den Gedichten „Der Krieg“ von Georg Heym bzw. „Der Aufbruch“ von Ernst Stadler, materialisierte sich später in voller grausamer Gewalt. Junge Autoren, die in nächster Nähe das „Reich der Flammen“ und die „feurigen Labyrinthen der Schlacht“ (Ernst Jünger) erlebten, fanden in der Lyrik eine geeignete Form zum Ausdruck von Sinneswahrnehmungen unter Elend und Todesgefahr. Apokalyptische Bilder kamen darin nicht selten vor. Die gewisse Euphorie, die zu Kriegsbeginn unter den Expressionisten herrschte wegen der Möglichkeit einer revolutionären Wandlung , löste sich bald auf, als sich die Materialschlacht in vollem Grauen und Schrecken entpuppte. Krieg, Hass, Elend, Chaos, Zerstörung, Wahnsinn, Horror, Gewalt und Tod ließen sich in der Ästhetik des Expressionismus tiefgreifend darstellen.
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