GEORG BÜCHNERS 'LEONCE UND LENA' UND 'WOYZECK': ZUR ROLLE DES GROTESKEN BEI DER SCHILDERUNG GESELLSCHAFTLICHER VERHÄLTNISSE
DOI:
https://doi.org/10.1344/AFLC2020.10.7Resum
Die Kritik an den bestehenden sozialen Verhältnissen im vorrevolutionären Deutschland zählt zu den zentralen Themen des prägnanten Werks Georg Büchners. In seinen Dramen denunziert er die Heuchelei und Frivolität der oberen Klassen sowie ihre Unterdrückung der ärmeren Schichten zur Befestigung der sozialen Hierarchien. In Anlehnung an die Arbeiten Martins (2015, 2017) zur entstehungsgeschichtlichen und konzeptionellen Parallelität von Georg Büchners letzten Dramen Leonce und Lena und Woyzeck wird im vorliegenden Beitrag versucht, die Rolle der Ästhetik des Grotesken bei der Darstellung sozialer Umstände in den erwähnten Stücken Büchners zu bestimmen. Der Fokus der Untersuchung liegt auf den grotesken Elementen und Motiven bei der Darstellung der unterschiedlichen gesellschaftlichen Sphären. Dazu zählen u.a. die Automaten, die Aufhebung der Grenzen zwischen Tieren und Menschen sowie der Wahnsinn des Titelhelden in Woyzeck. Dabei werden die Theorien Kaysers und Bachtins zum Grotesken herangezogen, die exemplarisch die Ambivalenz dieser ästhetischen Kategorie zeigen.
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