HINTER DEM SCHLEIER: FERIDUN ZAIMOGLUS UND GÜNTER SENKELS "SCHWARZE JUNGFRAUEN"
DOI:
https://doi.org/10.1344/%25xResumen
Feridun Zaimoglu und Günter Senkel stellen in ihrem Theaterstück Schwarze Jungfrauen essentialistische Repräsentationen von Kultur, Identität und Geschlecht in Frage. Die Protagonistinnen – zehn in Deutschland lebende Musliminnen – treten nicht als Opfer, sondern als selbstbewusste und feministische Figuren auf. Sie sind gleichzeitig zutiefst gläubig, manche sogar überzeugte Fundamentalistinnen. Dadurch wird gegen eine säkulare Auffassung von Moderne protestiert, in der der Islam als das kulturelle und religiöse Andere fungiert. Weder die Religiosität der Protagonistinnen noch ihr Umgang mit Körper und Sexualität sind durch ihre kulturelle Herkunft bestimmt. Vielmehr scheint der Text anzudeuten, dass die Selbstinszenierung der Figuren – ihre Ganzkörperverschleierung, ihre antiwestlichen Hassreden – als eine Antwort auf den negativen, klischeehaften Blick von außen zu lesen ist.
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